Pressemeldung

Angriff gegen die Schulgemeinschaft der Ida-Ehre-Schule und die Hamburger Schulen

Erziehung und Bildung von verantwortungsbewussten und selbstbestimmten jungen Menschen einer Gesellschaft und Verletzung des Neutralitätsgebots durch die Schulbehörde

Hamburg, 30. März 2019: Der Vorstand der GEST hat die öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung und die Angriffe gegen die Formen einer politischen Bildung an den Stadtteilschulen und in der Oberstufe der Ida Ehre Schule am Lehmweg im Speziellen verfolgt. Es stellt sich die Frage, welche Aufgabe die schulische – neutrale – Bildung an Schulen hat. Folgt man der Kulturministerkonferenz, Berlin, ist die schulische Bildung eines der obersten Ziele, um junge Menschen zu befähigen, sich in einer modernen Gesellschaft zu orientieren und politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen und Probleme kompetent zu beurteilen. Die jungen Menschen werden ermuntert, für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Gerechtigkeit, wirtschaftliche Sicherheit und Frieden bewusst einzutreten. Es sollen alle Unterrichtsfächer einbezogen werden. „Es ist wichtig, dass sich die Schülerinnen und Schüler kritisch mit allen Themen der Gesellschaft, Geschichte und Vergangenheit auseinandersetzen“, sagt Dr. Andreas M. Yasseri, Vorstandsmitglied der GEST, „durch diese Auseinandersetzung und Diskussion können sich diese Schülerinnen und Schüler eine Meinung bilden. Sie sollen nach unserem Verständnis befähigt werden, die Geschicke der Welt als mündige und verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger unter Beachtung einer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung weiterzuentwickeln.“

Was ist geschehen? Basierend auf vorgeblichen Informationen des sogenannten Meldeportals der hamburgischen AfD und auch ausgehend von einer Schriftlichen Kleinen Anfrage wird das gesellschaftliche Engagement der Schulgemeinschaft der Ida Ehre Schule und der Hamburger Schulen fortgesetzt angegriffen. Es ist aber genau diesem vorbildlichen Engagement zu verdanken, dass Schülerinnen und Schüler sich selbstbestimmt auseinandersetzen.

„Der Vorstand der GEST hat den Elternvertreterrat und der Schule der Ida Ehre Schule seine Solidarität ausgesprochen und seine Unterstützung angeboten“, äußert sich dazu Torsten Schütt, Vorstandsmitglied der GEST. GEST Gemeinschaft der Elternräte an Stadtteilschulen in Hamburg

Die Schulaufsicht der Hamburger Schulbehörde hat den Vorwürfen voreilig Folge geleistet, ohne diese in einem abwägenden Austausch mit der Schulgemeinschaft der Ida Ehre Schule zu prüfen. Das verstößt gegen das Neutralitätsgebot. Die in der vergangenen Woche erfolgte rechtsextremistisch motivierte Bombendrohung zeigt auf, dass eine öffentlich ausgesprochene Stellungnahme seitens der Behörde zu den Vorgängen notwendig ist.

„Die zum Teil einseitige und verurteilende Pressereaktion gegenüber den Schülerinnen, den Schülern und der Schule spiegelt nicht die vorgenannte Aufgabe einer modernen Gesellschaft wider“, erwidert Ulf-Marcus Köster, ebenfalls Vorstandsmitglied der GEST, und weiter: „Uns liegen verschiedene Artikel aus Zeitungen, die Stellungnahme der Schulleitung, aber auch die Forderungen der Schulgemeinschaft vor.“ Die Forderungen der Schulgemeinschaft der Ida Ehre Schule sehen unter anderem vor, die Meldeportale der AfD kritisch zu betrachten, die erhobenen Vorwürfe von Medien, Politik und Verwaltung zu korrigieren, dass seitens der Elternkammer Hamburg (als Vertretung der Hamburger Schulgemeinschaften) Stellung bezogen wird und die im Beutelsbacher Konsens verankerten Gebote der Kontroversität und insbesondere das der Schülerorientierung ohne Einschränkungen anerkannt werden müssen. „Auf der kommenden Sitzung werden wir die politische Bildung an den Stadtteilschulen mit allen Delegierten der Schulen besprechen und auch eine gemeinsame Stellungnahme erarbeiten“; so Torsten Schütt. „Schülerinnen und Schüler anderer Schulen (und auch Schulformen) in Hamburg solidarisieren sich mit der Ida Ehre Schule.“

„Die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Erfahrungsberichte von Zeitzeugen sind für unsere Kinder wichtig, denn wir wünschen offene und kritische Menschen für die Zukunft“, sagt abschließend Dr. Andreas M. Yasseri.


Pressekontakt:

GEST – Gemeinschaft der Elternräte an Stadtteilschulen in Hamburg Torsten Schütt Nicole Freckmann Tel.: 0170 947 05 63 Tel.: 0163 – 3127975

www.GEST.schule-hamburg.de