Liebe Eltern,

sicher erinnert Ihr Euch an unsere Aktivitäten im Rahmen des Schulentwicklungsplanes, kurz SEPL, ziemlich genau vor einem Jahr.

Hintergrund war, dass wir uns als Schulgemeinschaft vehement gegen eine Erhöhung der Zügigkeit und eine zusätzliche Aufnahme einer weiteren Lerngruppe von „Schulformwechslerinnen“ (d.h. Schülerinnen die von den Gymnasien an die Stadtteilschulen wechseln) gewehrt haben. Auch wollten wir unbedingt unser schulinternes Konzept von „MAXI 23“ für die Jahrgänge 7-10 aufrecht erhalten, das an der IES über Jahre sehr erfolgreich praktiziert wurde.

Letzteres (Konzept MAXI 23) hatte die regionale Schulaufsicht kurz vor den Ferien ohne Rücksprache mit der Schulgemeinschaft per Dienstanweisung zurückgenommen und auch bereits die Verpflichtung zur Aufnahme einer weiteren Klasse in JG 7 angekündigt. Das hatte uns damals dazu veranlasst, kurz vor den Ferien eine Demonstration zu organisieren, zu der mehrere Hundert Menschen gekommen sind.

Dies alles machten wir mit Hinweis auf unsere schwierige Raumsituation (zahlreiche Klassenräume < 45qm), die bevorstehende Sanierung des denkmalgeschützten HauptStandortes sowie die besonders belastete Situation der IES durch die zahlreichen Gymnasien im direkten Umfeld und ihre Aufgaben als Schwerpunktschule Inklusion.

Nachdem der Landesschulrat Herr Altenburg-Hack uns damals auch nicht durch kurzfristige Anrufe von unserer Demo abbringen konnte, hatte der Elternrat anschließend die Einladung zu einem Gespräch erhalten, versehen mit dem Hinweis, die IES müsse im SJ 2019/ 2020 keine zusätzliche Klasse aufnehmen. Unser Widerstand, dieses erste und ein weiteres Gespräch im Januar 2020 hatten zum Ergebnis, dass der SEPL in Bezug auf die IES angepasst wurde und die Behörde ihre „Absicht“ erklärt hat, die IES in JG 5 6-zügig und ab JG 7 maximal 7-zügig zu führen.

Allerdings hat all das die BSB offenbar nicht davon abgehalten für das SJ 20/ 21 jetzt wieder eine 8. Parallelklasse für JG 7 anzuordnen (der jetzige JG 6 ist bereits entgegen der Planungen 7-zügig) und darüber hinaus alle Klassen aufzufüllen, d.h. die IES soll bis zu 44 SuS aufnehmen (6 von 6-jährigen Primarschulen), was im Grunde zwei ganzen Klassenstärken entspricht. Offensichtlich haben die Zusagen der BSB keinerlei Gültigkeit. Diese Tendenz gefährdet NACH WIE VOR die konzeptionelle Arbeit an der IES und das Wohlergehen von Schüler*innen.

Wir stellen folgende Fragen:

• Warum werden Schulen, die schon zu halbwegs „normalen Zeiten“ ein Problem haben, die SuS angemessen unterzubringen gerade in dieser schwierigen Zeit zusätzlich belastet und erhalten Zuweisungen, die über die Planzahlen des SEPL hinaus gehen?

• Ist die Situation an anderen Schulen vergleichbar, wenn ja, an wie vielen und welchen Stadtteilschulen werden jetzt durch die Zuweisungen von Schüler*innen schon im SJ 2020/ 2021 die „Planzahlen“ des SEPL 2019 überschritten insbesondere in Bezug auf die JG 5 und 7?

• Wie viele Kinder müssen jetzt die Gymnasien verlassen und gibt es hier erneut wie in den vergangenen Jahren – einen Anstieg der Zahlen?

• Welchen Einfluss hat die „Corona-Zeit“ möglicherweise auf die Entwicklung dieser Zahlen?

• Welchen Einfluss hat die „Corona-Krise“ auf die Planungen und Maßnahmen der BSB und SBH (Schulbau HH) in Bezug auf den notwendigen Schulbau? Gibt es Änderungen in Bezug auf die bereits geplanten Zubauten, beispielsweise auch eine Anpassung des Musterflächenprogramms?

Wir weigern uns, die systemischen Defizite und Fehlplanungen der Behörde dies explizit entgegen allen Falschdarstellungen über die vorgeblich großzügige Ausstattung unserer Schule – aufzufangen. Daher protestieren wir wie auch in den letzten Jahren gegen die Erhöhung der Zügigkeit und die faktische Abschaffung des pädagogischen Konzeptes MAXI 23, welches der räumlichen Situation der Ida Ehre Schule als einer Schwerpunktschule Inklusion angemessen war und ist.

Es grüßt herzlich!

Der Elternrat der Ida Ehre Schule